Fast 60 % der Abiturientinnen und Abiturienten in Deutschland nehmen ein Studium auf. Von diesen bricht knapp ein Drittel jedoch das Studium ab. Gleichzeitig fehlen Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsberufe.
Das Seminarfach soll die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der Hochschulen vorbereiten; es soll sie in wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen einführen und kann ihnen so bei der Entscheidung hinsichtlich ihres weiteren beruflichen Lebensweges Hilfestellung leisten.
Wissenschaftlich-rationales und faktenbasiertes Denken ist aber auch angesichts öffentlicher Diskussionen, die zunehmend von fake news und „gefühlten Wahrheiten“ bestimmt sind, ein unerlässliches Korrektiv. Das Seminarfach vermittelt den Schülerinnen und Schüler so eine Methode zur eigenen Orientierung und Wahrheitsfindung und leistet einen wesentlichen Beitrag im Bereich medialer/medienkritischer Kompetenzen.
Die thematisch variierenden Seminarfächer werden in den ersten drei Semestern der Qualifikationsphase (12-I bis 13-I) unterrichtet. Das erste Semester ist dem Erwerb grundlegender Kompetenzen wissenschaftlichen Arbeitens gewidmet (Recherche; Beschaffung und Auswertung wissenschaftlicher Quellen; wissenschaftsadäquate Darstellung von Sachverhalten; Entwicklung von Fragestellungen). Eigene sachliche Interessen sollen entdeckt, artikuliert und differenziert werden.
Dies mündet im zweiten Semester in die Ausarbeitung einer zehnseitigen wissenschaftspropädeutischen Facharbeit, deren Thema die Schülerinnen und Schüler mitbestimmen. Wesentliche Inhalte der Facharbeit werden zudem in einem ca. 15minütigen präsentationsgestützten Vortrag vorgestellt und in Diskussionen mit den Mitschülerinnen und Mitschülern verteidigt.
Im dritten Semester werden die mit dem jeweiligen Seminarfachthema thematisch zusammenhängenden Studienfahrten geplant und vor- und nachbereitet.