Gemeinsam mit ihrem Deutschlehrer Dr. Matthias Bock besuchte die Klasse 11C das Lessinghaus in Wolfenbüttel, um sich vor Ort über das Leben und Schaffen eines der bedeutendsten Schriftsteller der europäischen Aufklärung zu informieren.
Das Drama gilt als der am häufigsten interpretierte Text der deutschen Literatur und zählt unzweifelhaft zum Kanon des Deutschunterrichts in der Oberstufe: Die Rede ist von Gotthold Ephraim Lessings Trauerspiel „Emilia Galotti“ (1772). Und tatsächlich vermag das Spiel um Liebe, Intrigen und Verrat auch heute noch Schüler*innen zu fesseln. Zumindest begeisterte es die Mitglieder der Klasse 11C, die sich das Stück in den vergangenen Wochen – mal analytisch, mal szenisch interpretierend – erschlossen.
Weniger bekannt als der Dramentext selbst ist der Umstand, dass Lessing den Text bis 1772 nicht weit von Hannover entfernt, nämlich in der damaligen Residenzstadt Wolfenbüttel, fertiggestellt hat. Hier lebte der Schriftsteller und Denker der Aufklärung zwischen 1771 und 1775, während er als Bibliothekar der altehrwürdigen „Herzog-August-Bibliothek“ und herzoglicher Hofrat tätig war.
In den musealen Räumen des Lessinghauses konnte sich die Besuchsgruppe von der HLS ein genaueres Bild von Lessings Leben und Wirken machen. Die unmittelbare Nähe seines Wohnhauses zum Residenzschloss verdeutlichte unmittelbar, woher der Dichter den Stoff für sein berühmtes Trauerspiel nahm. Deutlich wurde zugleich das Spannungsfeld, in dem Lessing als Schriftsteller agierte: zwischen der aufklärerischen Kritik am absolutistischen Adelsstand und der gleichzeitigen Abhängigkeit von der Gunst seines Förderers, des Fürsten.