Auf den Spuren von Franz Kafka bewegte sich die Studienfahrt des 13. Jahrgangs des Seminarfachs von Herrn Wollenzien (in Begleitung: Herr Venneberg) zwischen moderner Metropole und magischer Melancholie. Dabei kreuzten sich touristisch bekannte Wege mit wenig begangenen Trampelpfaden; die Ziele des Kurses waren somit nicht nur die typischen Magneten der goldenen Stadt – wie z.B. die Prager Burg, das Goldene Gässchen oder die Karlsbrücke – sondern auch abgelegene und ungewöhnliche Eindrücke, zu denen u.a. das ehemals größte Stadion der Welt (bis zu 250.000 Zuschauer), die Gröbe Grotte, das Zizka Denkmal oder auch der 50 Hektar große Olšany Friedhof gehörten.
Ein Höhepunkt der Studienfahrt, bei 24° und Sonnenschein, war der Versuch, Kafka noch ein kleines Stück näher zu kommen, ohne dabei Texttafeln in einem Museum zu studieren. Mit über 20.000 Schritten folgten die Schüler:Innen einem der Lieblingsspaziergänge Kafkas von der Pariser Straße zum Letna- und Chotkova Park (für den geheimnisvollen Schriftsteller der „schönste Ort Prags“), über das Burgareal und den Veitsdom weiter zur Karlsbrücke, bis schlussendlich die Sophieninsel angesteuert wurde.
Spätestens nach diesem lebendigen Weg des längst verstorbenen Sohnes Prags wurde allen Teilnehmenden bewusst, warum Franz Kafka diese Stadt niemals wirklich verlassen hat.