Am Dienstag, den 04. März 2025, besuchte die Klasse 10A gemeinsam mit ihrem Geschichtslehrer Herrn Mispagel die Gedenkstätte Ahlem und nahm dort unter Leitung des Gedenkstätten-Pädagogen Andreas Mischok an einem Workshop zum Thema „Geschichte jüdischen Lebens in Hannover“ teil.

Der jährlich für die Klassen des 10. Jahrgangs der Helene-Lange-Schule organisierte Besuch in der Gedenkstätte Ahlem fand in diesem Jahr für die Klasse 10A unter dem Eindruck des einen Tag zuvor stattgefundenen 82. offiziellen Gedenktages zur Erinnerung an den Porajmos, also den Völkermord an den europäischen Sinti und Roma im Dritten Reich und die in diesem Zuge von den Nationalsozialisten vorgenommenen Deportation der Sinti aus Niedersachsen statt. Die Kränze, die von hochrangigen Vertretern niedersächsischer Sinti- und Roma-Verbände sowie der Stadt Hannover niedergelegt worden waren, nutzte Herr Mischok als Anlass, um darauf aufmerksam zu machen, dass es in den vergangenen Jahren traurigerweise vermehrt zu rechtsextrem motivierten Straftaten und Übergriffen auf das Gedenkstättengelände kommt, bei denen auch derartige Kränze entwendet und zerstört werden, was nun eine vorübergehende Videoüberwachung der Gedenkstätte erforderlich gemacht hat.

Nach einer Begehung des Geländes und den lehrreichen und interessanten Erläuterungen durch Herrn Mischok recherchierten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10A sodann im Rahmen des Workshops Einzelschicksale von Personen, deren Lebensgeschichten eine direkte Verbindung mit der Örtlichkeit aufweisen. Als besonders lehrreich und inspirierend erwies sich hierbei die Erkenntnis, dass die Gründung der ehemaligen Gartenbauschule im Jahre 1893, zunächst als „Empowerment“ zu verstehen, um jungen Jüdinnen und Juden im Kaiserreich eine handwerkliche Ausbildung zu ermöglichen, später dann, in den 1930er Jahren, vielen von ihnen eine organisierte Ausreise und damit eine Flucht vor den zunehmenden Drangsalierungen und Diskriminierungen durch die Nationalsozialisten ermöglichte.