„Protest“ lautet das Thema der diesjährigen Hannah Arendt-Tage, die am 23.10.2018 im Sprengel Museum Hannover feierlich eröffnet werden.
Seit Anfang des Schuljahres arbeiten sich die Schüler*innen des Wahlpflichtkurses Kunst unter der Leitung von Anna H. Frauendorf und Susanne Eser an das Thema heran, schauten sich das Geburtshaus der politischen Theoretikerin und Publizistin in Linden sowie den „Hannah Arendt“- Film von Margarethe von Trotta an und nahmen ihre Aussage aus dem Gespräch mit Joachim Fest (1964) “Niemand hat das Recht zu gehorchen“ als Anlass für Interviews im Stadtraum sowie zur eigenen Positionierung.
Neben der Annäherung mittels der Porträtgattung, welche die Schüler*innen mit Hilfe unterschiedlichster künstlerischer Techniken erprobten, setzten sie sich zudem performativ mit „non-konformem“ Verhalten in den Räumen des Sprengel Museums Hannover auseinander.
Ganze drei Tage lang durften die Schüler*innen vor Ort gestalterisch tätig sein.
Zunächst erlebten wir eine außergewöhnliche Führung von Theresia Stipp, die das Museum als Sammlungs- und Ausstellungsort thematisierte. Die Aufgabe, barfuß durchs Museum zu gehen, rekurrierte auf die Wahrnehmung der architektonischen Beschaffenheit des Museums und provozierte ein Nachdenken über Verhaltensweisen der Besucher*innen.
Anschließend führten die Schüler*innen selbst durch das Museum und stellten einander Werke vor, die ein gesellschaftskritisches Potenzial implizieren.
Eines der Highlights war das Künstlergespräch mit Leiv Warren Donnan, dessen grafisches Werk derzeit in einer Einzelausstellung zu sehen ist. Der Künstler verriet, dass er vor Jahrzehnten eine Zeit lang unter Direktorin Dr. Anke an der Helene Lange Schule als Kunstlehrer tätig war. Was für eine Koinzidenz!!
Während Adele Mecklenborg vom Medienzentrum der Region Hannover und Mario Schwinghammer vom Sprengel Museum Hannover eine Schüler*innengruppe beim Film- und Tonschnitt unterstützten, arbeiteten andere experimentell mit den Mitteln des Hoch- und Tiefdrucks. Die Vielfalt der Ergebnisse ist schon jetzt beachtlich und der ganze Kurs erwartet spannungsgeladen die Ausstellung der Arbeiten im Oktober.