Ereignisreiche Tage liegen hinter der Reisegruppe des Tansaniaaustausches 2022. Im Mittelpunkt standen ein erster Besuch an der Partnerschule „Msitu wa Tembo“ sowie Nachforschungen im Rahmen eines Projektes zur kolonialen Vergangenheit des Deutschen Kaiserreiches.
Willkommen an der „Msitu wa Tembo“
Es war ein herzlicher Empfang, welcher den 13 Schüler*innen sowie den Lehrer*innen der HLS an ihrer Partnerschule „Msitu wa Tembo“ geboten wurde. Die tansanische Schulgemeinschaft hatte ein buntes Programm mit stimmungsvollen und vielfältigen Auftritten vorbereitet. Die Mischung aus mitreißenden Wettkampfspielen sowie traditionellen und modernen Tänzen und Gesängen ließ die Schüler*innen aus Deutschland beeindruckt staunen. So war das Eis für einen ersten Kontaktaustausch schnell gebrochen.
Auf den Spuren der kolonialen Vergangenheit
In Zusammenarbeit mit einer Schüler*innengruppe des „German Clubs“ aus Msitu wa Tembo standen an den darauffolgenden Tagen Nachforschungen zum deutschen Kolonialismus in der Kilimanjaro-Region auf der Tagesordnung. Einen Höhepunkt bildete ein Interview mit Isaria Meli, dessen Großvater Mangi Meli als Chief des ansässigen Volkes der Chagga Widerstand gegen die deutschen Kolonialherren leistete. Für seinen Befreiungskampf wurde Meli im Jahre 1900 öffentlich gehängt. Sein Kopf wurde abgetrennt und zum Zweck der „Rassenforschung“ nach Deutschland verschifft. Wie Isaria Meli berichtete, sucht er nun schon seit 60 Jahren nach dem Haupt seines Großvaters, um diesen ehrenvoll zu bestatten. Es war eine besondere Ehre, von dem 90jährigen die Geschichte aus tansanischer Perspektive erzählt zu bekommen.